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Gebäude 107

Portier – Information und Verköstigung

Idee & Konzept:
Kraftfeld
Adresse:
Lagerplatz 3
8400 Winterthur
Projektdaten:
1955 erbaut
2010 renoviert und umgebaut
42 m2 Bruttogeschossfläche
Renovation / Umbau:
Valerie Waibel, Architektin,
Lagerplatz Winterthur;
Kraftfeld, Innenausbau und Gestaltung des Aussenraums

Der erste wichtige Schritt für den Transformationsprozess war die Reaktivierung des Portiergebäudes zum Haupteingang und Treffpunkt des Lagerplatzes. Mit der Vergabe des neuen Cafés an die erfahrenen Akteure des Kraftfelds sollte die Kontinuität der Um- und Neunutzung des Lagerplatzes sichtbar gemacht werden. Früher wurde beim Portier der Einlass in die «Verbotene Stadt» der Firma Sulzer kontrolliert. Heute nehmen die neuen BetreiberInnen des Bistros die historische Aufgabe des Portiers als Kontakt- und Informationsstelle wahr.

Das durch die Akteure des Kraftfelds gestaltete Interieur gibt dem Bistro seine spezielle Atmosphäre, die von der Ästhetik der ehemals hier ansässigen Industrie lebt. Alte Strassenleuchten wurden zu Tischen umfunktioniert, die gesammelten Überbleibsel der industriellen Produktion liebevoll als Dekor eingesetzt. Das Lokal verfügt über 24 Sitzplätze im Innern und zahlreiche weitere im Aussenbereich, der stetig mit eigens produzierten soliden Spezialmöbeln aus erlesenen Industriegütern erweitert wird. Das Lokal betont den Eingang zum Lagerplatz und lädt ein, das Areal zu erkunden. Zwischen den beiden vom Kraftfeld geführten Betrieben entstanden bereichernde Synergien. In der kleinen Küche werden täglich bis zu 50 Mittags-
gäste bekocht.  Für die täglich wechselnden Mittagsmenüs werden saisonale, regionale und ökologisch sinnvolle Zutaten verwendet. Der lokal geröstete Kaffee hat einen ausgezeichneten Ruf in der Stadt. Seit Sommer 2015 hat der Portier von Donnerstag bis Samstag bis 22 Uhr geöffnet – mit Drink-Klassikern und Hausbier. Unter dem Titel «monomontag» finden im Bistro Jahr für Jahr etwa 40 kleine, gut besuchte Konzerte statt. Äusserst beliebt sind zudem die Portier-Sommerfeste: Grilladen, Drinks und Konzerte locken jeweils mehrere hundert Leute auf den Lagerplatz. So wird der grosse ehemalige Parkplatz zwischen Portier, Australian Outback und Kraftfeld zu einem Ganzen: einem belebten urbanen Platz.

«Das Portiergebäude ersetzte 1955 einen Vorläuferbau am strassenseitigen Eingang zum östlichen Sulzerareal. Den unterkellerten, eingeschossigen Bau mit Flachdach gestaltete Architekt Max Lutz. Die markante gläserne Rundung zum Eingang und das schmale, vorkragende Dach bilden seither das elegante Portal zum Lagerplatzareal.»
HPB

«Wir vom Kulturlokal Kraftfeld wollten das signifikante Gebäude schon Ende der 1990er-Jahre, als der Portier von Sulzer in Pension ging, zur Drehscheibe des Lagerplatzes machen. 2010 konnten wir unseren Traum endlich realisieren – gerade rechtzeitig zum 55-jährigen Baujubiläum der Portierloge.»
Jeff Thommen, Kraftfeld-Mitgründer und Mitglied der Betriebsleitung